Tietze-Syndrom

Seinen Patienten zuhören! Das leitet einen oft zur Ursache.
 
Ein 38jähriger Mann kam vor 5 Wochen in meine Praxis mit Schmerzen bei der Einatmung im Brustbereich und entlang des Rippenbogens bis in die Brustwirbelsäule. Das klingt klassisch nach einer Dysfunktion der BWS mit Rippenbeteiligung.

Diese Beschwerden hatte der seit 2011 nachdem es im Sternocostalgelenk "geknackt" hatte. Er erinnerte den Auslöser genau. Es folgte eine Odyssee durch den Medizinbetrieb mit Röntgen, MRT und verschiedenen Facharztbesuchen...ohne Ergebnis im Befund oder erfolgreicher Therapie.

Bei der Palpation der Sternocostalgelenke zeigte sich das dritte Gelenk links sehr schmerzdolent und der Befund ergab eine Gelenkdysfunktion der 3. Rippe links posterior mit Wirbelgelenkbeteiligung. Eine fasziale Beteiligung war augenscheinlich. Im Thorax kann man den Befund als Tietze-Syndrom benennen.

Ich korrigierte die Gelenkdysfunltion der Brustwirbelsäule und der Rippe sternocostal. Eine faszaile Detonisierung der Region von der BWS entlang des Rippenbogens bis zum Sternum ergänzte die Behandlung. Eine Eigendehnung mit kombinierter Atemtechnik sollte mein Patient zu Hause täglich durchführen. 5 Wochen später erschien er zum Folgetermin mit deutlich verbessertem Befund: Die Schmerzen traten nur noch selten, deutlich geringer und nur kurz auf. Die Gelenkstörungen waren nicht mehr nachweisbar. Die Faszien zeigten noch zu hohe Spannung, so dass eine fasziale Therapie noch weiter induziert war.

Oft wissen die Patienten, was sie haben. Man muss nur zuhören wollen.