Grenzen der Osteopathie
Für einen verantwortungsvollen Osteopathen ist es von primärer Bedeutung, seine Grenzen im therapeutischen Handeln zu erkennen: Zu wissen, wann man nicht mehr behandeln sollte, wann ein Patient in die ärztliche Abklärung gehört, ist eine große Verantwortung seinen Patienten gegenüber, die in jeder Behanlung neu wahrgenommen werden muss.
Auch Sie als Patient sollten wissen, dass nicht alle Krankheiten mit der Osteopathie geheilt werden können. Sie kann aber einen Beitrag dazu leisten, Rekonvaleszenz zu beschleunigen.
Die Osteopathie erfährt ihre therapeutische Grenze dort, wo strukturelle Schädigungen vorhanden sind. Eine Arthrose ist durch einen Knorpelabrieb auf den Gelenkflächen eines Gelenks gekennzeichnet., in einem fortgeschrittenen Stadium treten auch Veränderungen an den Gelenkknochen hinzu. Die Osteopathie kann diesen Prozess nicht mehr rückgängig machen. In diesem Fall können osteopathische Behandlungen schmerzlindernd oder beweglichkeitsverbessernd - aber das kann auch schon ausreichen, um die Lebensqualität zu steigern.
Auch für die Inneren Organe gilt das Prinzip, dass Strukturzerstörungen durch Krankheiten nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Hat die Leber eine Zirrhose entwickelt, so ist dieser Zustand unumkehrbar. Eine Lungenfibrose oder Autoimmunerkrankungen sind andere Beispiele.
Es liegt in der Verantwortung des einzelnen Osteopathen, seine Patienten ehrlich auf die Grenzen seiner Therapie hinzuweisen und nicht Heilsversprechen abzugeben, die er nicht einhalten kann. Seriosität und Integrität des Osteopathen lassen sich daran messen.