Lumbalgie nach Hüftendoprothese
Ein 62jähriger Mann mit beidseitigem Hüftgelenksersatz innerhalb von einem Jahr kam in die Praxis, weil er etwa fünf Monate nach der zweiten Operation starke Schmerzen linksseitig in der Lendenwirbelsäule entwickelte. Diese Schmerzen hielten nun schon seit vier bis fünf Wochen an und waren in Ruhe und als Anlaufschmerz quasi ständig präsent.
Die Hüftbewegung war auf beiden Seiten in allen Richtungen eingeschränkt, eine Folge des Gelenkersatzes. Die LWS war auch in ihren Bewegungsmöglichkeiten reduziert, was wohl auch als arthrotische Veränderungen interpretiert werden darf.
Auf der linken Seite imponierte ein Rückenmuskel (M. quadratus lumborum) als extrem schmerzhaft. Er hatte Triggerpunkte als Zeichen einer Überlastung des Muskels. Diese Überanspruchung des Muskels kann in der Rehaphase nach der Hüftoperation aufgetreten sein und nun, da der Patient seiner alten Beschäftigung wieder in vollem Umfang nachgehen konnte, meldete sich der geschädigte Muskel und erzeugte die Rückenschmerzen.
Ich behandelte die Triggerpunkte und gab eine Dehnübung als Hausaufgabe mit nach Hause. Nach einer Woche waren die Schmerzen deutlich besser, nach einer weiteren Woche so gut wie verschwunden.
Man neigt manchmal dazu, um mehrere Ecken herum zu denken, eine Sache komplizierter zu machen, als sie ist. In diesem Fall zeigte sich einmal mehr, dass Triggerpunkte schon genügen, um einen das Leben schwer zu machen.