Postzosterneuralgie
Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Und sicher ist dieses Krankheitsbild nicht alltäglich in der osteopathischen Praxis. ich hatte aber die Gelegenheit einen Verwandten mit Gürtelrose wegen der Schmerzen zu behandeln.
Die Bläschenbildung war bei ihm schon abgeschlossen, es war noch ein Ausschlag im Brust- und Schulter-Nacken-Bereich vorhanden. Ein ziemlich ausgedehnter Herpes zoster und entsprechend auch die Schmerzen. Ein oberflächlicher, aber sehr stechender Schmerz wurde beschrieben.
Bei der Gürtelrose sind die peripheren Nerven vom Windpockenvirus befallen. Die Bläschen auf der Haut beinhalten eine infektiöse Flüssigkeit mit diesen Viren. Die Nerven gelangen durch die oberflächige Faszienschicht zur Haut, sie müssen sie also durchdringen.
Faszien kontrahieren sich in Verlauf einer Narbenbildung oder auch einer entzündlichen Erkrankung. Das war der Ansatzpunkt für die Behandlung. Die Faszien wurden sanft aber trotzdem schmerzhaft gedehnt. Der Schmerz ließ sich nicht vermeiden, weil schon bloße Berührung deutlich schmerzhaft war. Ich wollte die vermutete Faszienkontraktion auflösen und so den Nerven wieder mehr Spielraum in ihrer Loge verleihen. Im Laufe der Behandlung ließ der Schmerz nach und kam auch so stark nicht wieder. Die Gesamtdauer der Zostererkrankung schien durch wiederholte Behandlungen sich zu verkürzen. Ich behandelte täglich für etwa eine Woche.
Die Frage, die sich mir stellt: Kann man eine Postzosterneuralgie durch osteopathische Behandlung der Faszien reduzieren oder sogar beseitigen? Für diese Neuralgie gibt es bisher keine effektive Therapie, so dass ein osteopathischer Versuch interessant wäre.